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Aufwand rechtfertigt Ertrag – oder so ähnlich

  • Autorenbild: atalanta.pferd
    atalanta.pferd
  • 14. Feb. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Apr. 2020

Hallo Sonnenschein


Für Schauspieler (besonders wenn sie über wenig "Material", also gut gefilmte Szenen, verfügen) ist es besonders wichtig, ein sogenanntes About-Me-Video zu haben. Normalerweise ist es zwischen 1.5 und 3 Minuten kurz und kann gut für Bewerbungen genutzt werden. Ziel dabei ist es, sich so natürlich wie möglich zu zeigen, damit der Caster oder die Casterin den Typ erkennen kann und weiss, für welche Rollen man optimal passen könnte.


Lange Rede, kurzer Sinn: Ich brauche so ein Video.


Aus Budgetgründen entscheide ich mich dazu, mein About Me komplett selber zu produzieren. Die Vorbereitung dauert Wochen. Als Erstes suche ich Inspiration von anderen Künstlern. Ich möchte wissen, womit meine Kollegen erfolgreich sind, wie die Videos geschnitten sind usw.


Wie so oft, gibt es auch hier mehr schlechte als gute Beispiele. Macht aber nichts, so weiss ich auch, welche Fehler ich vermeiden möchte. Und schliesslich finde ich eine ganze Playlist an About Mes, die mir unheimlich gut gefällt. So will ich das auch machen. Immer wieder gehe ich mein Video im Kopf durch. Im Tram, unter der Dusche, abends im Bett.


Sobald entschieden ist, in welchem Outfit ich mich präsentieren möchte, lege ich ein wenig Make-up auf und wärme mich mit Sprechübungen auf. Mittlerweile habe ich ein Konzept erarbeitet und stichwortartig in meinem Notizblock festgehalten.


Ich nehme also mein neu gekauftes Stativ (so ein kleines, dreibeiniges, genau das, welches alle Influencer haben... oh yeah!) zur Hand und befestige meine Kamera darauf. Den Drehort kenne ich bereits und da mir Tageslicht nicht reicht, helfe ich mit Lampen nach.


Später im Schnitt stellt sich heraus, dass a) die Qualität meiner Kamera nicht mehr ganz den heutigen Standards entspricht und b) mein Kopf einen riesigen Schatten an die Wand wirft. Gute Arbeit! Konnte ja auch kein Mensch ahnen.


Trotzdem sehe ich mir das ganze Rohmaterial (6 einzelne Videos mit einer Gesamtlänge von 26 Minuten) gewissenhaft an. Alles andere als erstaunt stelle ich fest, dass die natürlichsten Stellen jene sind, bei denen ich vom Konzept abweiche... Also entsteht im Schnitt kurzerhand ein neues Konzept, indem ich die "guten" Clips sinnvoll aneinanderreihe und die überflüssigen lösche. Jetzt ist das About Me zwar nicht mehr so umfassend und ich musste auch auf zwei Sprachen reduzieren, dafür spürt man echte Spontaneität.


Geschafft. Mein Video ist jetzt 2 Minuten und 9 Sekunden lang und folgende Gedanken gehen mir durch den Kopf:

– Es ist spannend, ich denke, es wird bis zum Ende geschaut werden.

– Andererseits bin ich schon etwas langweilig. Immer ich halt... Wirke ich monoton, gleichbleibend? Jedenfalls bin ich authentisch :-).

– Warum sage ich so oft "ne"? Klingt doch total doof, ne. Und die Aussprache dieses einen englischen Wortes (natürlich verrate ich hier nicht, welches; ich meine, evtl. wirst du dir das Video ansehen) war total daneben *lacht*.

– Der Anfang gefällt mir hingegen richtig gut. Komm, ich seh es mir nochmals an.


Jetzt brauche ich nur noch ein besseres Schnittprogramm um den Hintergrund final zu bearbeiten und dann kann ich in die Offensive gehen. Oder von vorne beginnen, falls mich die Qualität dann doch stört. Auf meiner Website werde ich es aber auf jeden Fall veröffentlichen.


Herzlich,

ani.actress

1 commentaire


edf
15 févr. 2020

Wenn das Resultat besser wird, wenn du nicht nach deinem Konzept gehst, weist das darauf hin, dass du ein natürliches Talent hast! Kannst du das in aller Bescheidenheit bestätigen? ;-)


Ich bin gespannt auf das Video! Du hast ja wirklich viel Zeit und Geduld da reingesteckt!

Chapeau!!!

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