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Autorenbildatalanta.pferd

Behind the Scenes Teil 2

Hallo Sonnenschein


Meine Vorbereitung begann bereits einen Tag vor dem Dreh. Ich durchwühlte meinen Kleiderschrank und packte vier Outfit-Optionen inklusive Schuhe in meinen kleinen Rollkoffer. Eine weitere Kleideroption würde ich schon während der Anreise tragen – allerdings mit Turnschuhen, die High Heels also noch in den Koffer.


Der nächste Morgen verging wie im Flug. Da die Fahrzeit zum Drehort nur eine Stunde beträgt, plante ich ein frühes Mittagessen zu Hause. Schminken musste ich mich aber vorher. Unbedingt auf wasserfestes Make-Up zurückgreifen und das Fixierspray benutzen, damit das Tragen der Maske keine sichtbaren "Schäden" hinterlässt. Kurz bevor ich mich ins Bad begab, erhielt ich die Info, dass doch eine Visagistin vor Ort sein wird.


Nach dem Mittagessen schnell (aber gründlich) Zähne putzen und dann wärmte ich meine Stimme mit Stimmübungen auf. Ich weiss zwar nicht, ob das bis zum Drehbeginn anhält, aber ich bin nicht gerne die einzige am Set, die komische Silben mit erhöhter Lautstärke von sich gibt…


Vor einem Dreh bin ich immer etwas nervös. Ich habe Angst, beim Umsteigen den falschen Bus zu nehmen, zu spät zu kommen, das Set nicht zu finden oder nicht richtig abzuliefern. Auf der Hinfahrt kann ich dann auch an nichts anderes denken, geschweige denn lesen oder etwas hören. Zum Glück verfliegt die Nervosität in den ersten Minuten nach der Ankunft. Bis zum ersten "Action!" bin ich meistens wieder ganz ich selbst und kann mich auf die Arbeit konzentrieren.


Wir drehten in einem Einrichtungshaus, genauer gesagt in einem ausgestellten begehbaren Kleiderschrank. Wir Mädels wurden nacheinander in die Maske gerufen, die Crew definierte währenddessen die Kleiderauswahl der anderen. Eine Kollegin erkannte mich direkt – wir hatten bereits einen gemeinsamen Werbedreh.


Wir unterzeichneten die Verträge, danach wurden wir über den Drehplan und die genaue Vorstellung des Kunden informiert. Wir werden das Referenzvideo so exakt wie möglich nachstellen – mit einem kleinen Twist am Ende, der uns für den heutigen Dreh aber nur bedingt betrifft.


Die Crew bestand aus drei Personen: einem Kameramann, einem Tönler und dem Regisseur. Alle waren total nett und die Stimmung am Set war angenehm locker. Ich wurde informiert, dass ich die Sprechrolle übernehmen würde, und wurde verkabelt. Möglichst unauffällig und leise arbeitete ich nochmals an meiner Stimme. Besonders wichtig: ein sauberes "zi", da im Text das Wort "Schlafzimmer" vorkommt. Wenig später war auch schon alles bereit für die erste Einstellung.


Der Dreh war unkompliziert, die Crew gut vorbereitet und (meiner Erfahrung nach überdurchschnittlich) effizient, die Arbeit hat unheimlich viel Spass gemacht. Das war meine erste Zusammenarbeit mit dieser Produktionsfirma und ich hätte nichts dagegen, wenn es noch viele weitere gibt. Der Kunde wurde ab und zu mit Fotos vom Dreh bzw. dem gefilmten Material auf dem Laufenden gehalten.


Viel zu schnell hatten wir alles im Kasten und durften den Heimweg antreten. Bis zum Bahnhof unterhielt ich mich noch ein wenig mit einer anderen Kollegin, dann trennten sich unsere Wege. Entspannt sass ich im Zug, lächelte seelig vor mich hin und schickte eine kurze Nachricht an meinen Freund: "It's a wrap! Home in 40".


Herzlich,

ani.actress


PS. Falls du dich im Filmbusiness noch nicht so gut auskennst und ich dir einige Illusionen nehmen darf... Wir haben die Szenen nicht in der Reihenfolge gedreht, in der sie letztendlich zu sehen sein werden, und die Tür des begehbaren Kleiderschrankes war auch nicht immer am selben Ort ;-).

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