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Autorenbildatalanta.pferd

ZFF

Hallo Sonnenschein


Im Jahr 2015 wurde ich zum ersten Mal am Zürcher Film Festival als Gästebetreuerin eingesetzt. Seither bin ich bis auf ein Jahr Unterbrechung immer mit von der Partie. Dieses Mal wollte ich erst die ganzen zwei Wochen im Einsatz stehen, habe dann aufgrund meiner neuen Stelle komplett abgesagt und schliesslich doch der Betreuung einiger Gäste, welche nur vier Tage in Zürich bleiben, zugestimmt.


An meinem sechsten Festival bin ich erstmals für die Begleitung einiger wichtiger Branchengäste eingeteilt, welche keinen konkreten Film bewerben. Ich empfange die Produzenten am Flughafen, bringe sie ins Hotel und sorge für ihr Wohlergehen während der Konferenz. Ich organisiere Fahrten mit den ZFF-Limousinen, sortiere Corona-Selbsttests und arbeite viel mit einer Kollegin zusammen, deren Gäste ein ähnliches Programm haben wie meine.


Wie jedes Jahr recherchiere ich im Vorhinein nur ein Minimum zu meinen Gästen. So kann ich mich ganz locker mit ihnen über ihre Kinder unterhalten und erfahre erst nachher vom Fahrer, mit wie vielen hochkarätigen Preisen sie ausgezeichnet und wie wichtig sie im Business wirklich sind. Ganz nebenbei arbeite ich abends im Eishockeystadion (per Mobiltelefon stets erreichbar und in jeder Pause Transfers organisierend) und bereite mich mental auf den Stellenantritt in weniger als 48h vor. Meine Theorie "Mit ordentlich Schlafmangel in neue Aufgaben starten, bringt keine sonderlich grossen Vorteile" erweist sich als richtig.


Meinen Lohn (zwei Kinogutscheine für eine reguläre Vorstellung am ZFF) lösen mein Freund und ich eine Woche später ein. Wir schauen uns, nach einem sonnigen Morgenspaziergang am See, im ausverkauften Kongresshaus den neuen, lang erwarteten James Bond an. Mir gefällt der Streifen besser als die letzten paar. Ich mag den Anfang (bzw. die Entscheidung mit diesem Erzählstrang zu beginnen) und Lashana Lynch spielt meiner Meinung nach super.


Nach dem Kinomorgen gönnen wir uns ein Mittagessen beim Italiener. Leider betrifft uns der Schichtwechsel der Mitarbeitenden so, dass mein Freund – nachdem ich den letzten Bissen meines Salates genossen habe – noch über 45 Minuten auf seine Pizza warten muss. (Am Nebentisch erklärt man einem Vater, einen Tomaten-Mozzarella-Salat gebe es nicht. Er bestellt etwas anderes und muss nachher merken, dass die Salate, die ringsum verteilt werden, nur erhältlich sind, wenn man einen "Caprese" verlangt. Den Strohhalm für seine Tochter muss er dem Kellner förmlich vom Tablett reissen, bevor dieser wieder abrauscht.) Wir warten zehn Minuten auf die Rechnung und machen uns schleunigst auf den Weg zur besten Eisdiele der Stadt. Eis essen als Frustabbau.


So sind wir munter vom vielen Zucker und satt bis nach neun Uhr abends, wo wir uns einen Burger bestellen. (Wie es der Tag so will, sind die Schachteln zwar richtig beschriftet, enthalten allerdings komplett andere Burger.) En Guete!


Herzlich,

ani.actress

26 Ansichten1 Kommentar

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Zuschläferin

1 Comment


edf
Nov 04, 2021

Schön, dass dir der neue James Bond gefallen hat, ani.actress! :-)

Für mich war es allerdings der am wenigsten gute aller Craig Bond Filme.

War vielleicht auch noch dem Umstand geschuldet, dass er ohne Pause viel zu lang war! Werde ihn aber ein zweites Mal anschauen, bevor ich endgültig entscheide!

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