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Autorenbildatalanta.pferd

Biologiestunde daheim

Hallo Sonnenschein


Wenn ich morgens die Augen öffne, sehe ich in den Baumkronen die ersten Spatzen umherhüpfen.


Wenn ich mich im Bett aufsetze, entdecke ich auch die Meisen auf den unteren Ästen.


Wenn ich das Frühstück vorbereite, überblicke ich unseren wunderschönen, grünen Innenhof (so nenne ich ihn zumindest) und stelle fest, dass der Buntspecht wieder da ist. Seit einigen Tagen klopft er unsere Bäume ab und sucht am Boden nach Würmern. Ich mag seine bunten Federn und beobachte fasziniert seine leicht hektischen, nervös wirkenden Bewegungen.


Wenn ich auf den Balkon hinaustrete, bemerke ich, dass die Knoblauchzehe (ich habe sie letzte Woche liebevoll eingepflanzt) aufgesprossen ist und sich der grüne Keimling immer weiter nach oben schiebt. Wie sieht wohl eine Knoblauchblüte aus? Auf dem Geländer tragen zwei Spinnen einen Revierkampf aus.


Wenn ich später spazieren gehe, teile ich die frische Luft mit vielen verschiedenen Insekten. Ich treffe drei verschiedene Bienenarten und einen Wollschweber.


Wenn ich im Wald ankomme, kreuzen Zitronen- und Aurorafalter meinen Weg.


Wenn ich die Abzweigung zum Teich wähle, kann ich den täglich wachsenden Kaulquappen ein Lächeln schenken. Die Frösche bleiben derzeit lieber im Hintergrund und stellen sich nicht mehr wie noch vor ein paar Wochen offen zur Schau. Ein einzelner Reiher wacht über das Gewässer.


Wenn ich kurz stehenbleibe, erspähe ich die blaue Feder des Eichelhähers. Er sucht im liegengebliebenen Laub nach Nahrung. Manchmal fliegt ein Rotkehlchen vorbei. Wo bleiben dieses Jahr eigentlich die Finken? Entfernt höre ich den Ruf einer Eule.


Wenn ich umkehre, begegne ich der Hummel, welche am Strassenrand den Nektar eines Löwenzahns geniesst.


Wenn ich mich wieder dem Hauseingang nähere, begrüsst mich die Rabenkrähe mit bellenden Rufen.


Wenn ich im Wohnzimmer lese, herrscht draussen emsiges Treiben. Unsere Mauerbienen sind unterwegs. Die wärmenden Sonnenstrahlen bestimmen ihren Tagesablauf.


Wenn ich abends die Fenster öffne, sitzt ein Marienkäfer auf der Scheibe und lässt sich von mir nicht aus der Ruhe bringen.


Wenn ich die Zähne putze und es draussen schon dunkel ist, dreht auf der ehemaligen Route des Igels jetzt ein Fuchs seine Runden. Auch wenn ich nur seine Silhouette ausmachen kann, verzaubert mich der Anblick.


Wenn ich darüber nachdenke, welch ein Schauspiel die heimische Fauna (und mein süsser Knoblauch) bietet, werde ich froh. Der Frühling zeigt sein wunderschönes Kleid all jenen, die es sehen möchten.


Herzlichst,

ani.actress

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