Hallo Sonnenschein
Mit der Redewendung "Oft sind es die kleinen Dinge (im Leben)!" kann ich mich nicht recht anfreunden. Was sind kleine Dinge? Wären das die unwichtigen Dinge, würden sie nicht so oft genannt. Meiner Meinung nach meinen wir mit den kleinen Dingen häufig die allergrössten Dinge. Ein Sonnenstrahl im Gesicht – dass die Sonne jeden Morgen aufgeht, ist doch das grösste Wunder, welches wir erleben dürfen. Und würde sie es nicht mehr tun, hätten wir auch mehr als ein kleines Problem.
Was generell als kleines Ding bezeichnet wird, daran erfreue ich mich zum in die Luft hüpfen! Ich höre morgens einen Vogel zwitschern und flippe beinahe aus. Der Brieföffner teilt das Couvert makellos in einer sauberen Reisskante. Der Bändel beim Schuhe binden fühlt sich weich an, es ist länger hell oder früher dunkel als ich dachte, der Apfel ist saftig. Die Frau am Telefon nennt ihren Namen verständlich, die Tram fährt mich zur Arbeit, der Kunde lächelt. Ich bin glücklich.
Genauso kann ich mich aber auch über die "kleinen Dinge" aufregen. Jemand drückt den Halteknopf im Zug, obwohl er bei dieser Tür bereits leuchtet – oder noch schlimmer, sie drückt gleich mehrfach. Die Chipstüte gibt nicht alle Krümmel her, die Wimper ist runtergefallen, ohne dass ich mir etwas gewünscht habe, in der Werbung stimmen Orthografie oder Grammatik nicht, die Uhr in der Küche ist zwischen den Zahlen stehengeblieben oder ich bin 30 Sekunden zu spät im Zoom. Da könnte ich in die Luft gehen. Das wollte ich nur kurz teilen.
Herzlich,
ani.actress
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