Hallo Sonnenschein
Country ist angesagt. Eine liebe Kollegin darf neu als Duettsängerin zu einer bestehenden Countryband stossen. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, die zweite Premiere mit meinem Partner live zu erleben. Mit Countrymusik verbinde ich schliesslich nicht nur bodenständige, ausführliche Liedtexte, sondern auch mitreissende Gitarrenklänge und nicht zuletzt eine befreiende, beflügelnde Cowboy-Atmosphäre.
Das Konzert soll dann auch standesgemäss in einem entsprechend dekorierten Schuppen, dem "Heugade", stattfinden. Bereits auf der Autofahrt kommt Abenteuerstimmung auf – wir rollen auf kiesigen Wanderwegen über einen Hügel bis zur Hauptstrasse, welche aus der anderen Richtung direkt zum Lokal geführt hätte. Im gemütlichen Ambiente angekommen wundern wir uns, dass noch keine Speisen gereicht wurden. Angekündigt war ein Buffet ab 18 Uhr mit Konzertbeginn um 20 Uhr. Wir treffen kurz nach halb sieben ein.
Zwei Plätze in der Mitte des Raumes sind mit meinem Namen versehen. Am Tisch sitzen bereits zwei Pärchen und auch meine Kollegin findet und begrüsst uns schnell. Wir bedienen uns noch kurz bei den Antipasti und lauschen unseren Tischnachbarn, die von Erlebnissen in Afrika und Männern im Haushalt erzählen. Nach einem kurzen Vorgeschmack auf das Konzert (den Musikern war es erlaubt, zwei Songs zu spielen), wird der Hauptgang serviert. Im Wissen darum, dass meine Kollegin vor einem Auftritt keine Mahlzeit einnimmt, sondern ihre Stimme ausgiebig auf die Situation vorbereitet, ärgert mich die zeitliche Verschiebung und der Wechsel auf Tischservice doppelt. Während des Essens werden wir mit Musik aus den Boxen einerseits und den sanften Pianoklängen eines Livekünstlers andererseits beschallt, was auf Dauer ziemlich anstrengend wird.
Das eigentliche Konzert hingegen ist super. Wir geniessen die mitreissende Musik, nicken den Takt mit, einige Gäste zeigen Line Dances. Das Highlight ist und bleibt aber meine Kollegin. Sie fügt sich ganz leicht in die Gruppe der Musiker ein und verleiht dem Auftritt Stimmgewalt und sympathische Anekdoten. Eine grandiose Zugabe beschliesst den Duett-Teil.
Das Dessert wird gereicht und wir lassen die Musik nachwirken. Gegen Mitternacht beginnt die Band erneut zu spielen (diesmal ohne meine Kollegin, welche endlich auch essen kann – wenn die Fans sie denn lassen). Ich würde sehr gerne noch länger bleiben und bis zum Schluss mitfeiern, doch langsam übernimmt die Müdigkeit. Schliesslich komme ich direkt von einem Freiwilligeneinsatz und werde in knapp 12 Stunden zum Geburtstagsfest erwartet. Mein Freund und ich verabschieden uns also von meiner Kollegin und den Tischnachbarn (sie haben vorgesorgt und sich ein Hotelzimmer im Ort genommen, damit sie der Musik und dem Alkohol unbegrenzt frönen können) und marschieren zum Auto zurück. Für den Rückweg nehmen wir dann doch die Hauptstrasse.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend, der einfach nicht beginnen und nicht enden wollte.
Herzlich,
ani.actress
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