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Ein verlorenes Jahr?

Hallo Sonnenschein


Du merkst es an den Inhalten meiner Blogartikel; ich wurde in diesem Jahr nicht mit Arbeit überschüttet. Natürlich schiebe ich das voll und ganz auf die omnipräsenten Winzlinge (ja, ich meine die Viren) und schliesse kategorisch aus, dass mangelndes Engagement in der Auftragsbeschaffung meinerseits ebenfalls einen Einfluss gehabt haben könnte.


Ich bin aber nicht enttäuscht oder missmutig darüber, sondern sehr dankbar für diese Zeit. Einerseits war ich in der glücklichen Lage, mich vor der Pandemie sowieso auf eine finanzielle Durststrecke vorbereitet gehabt zu haben, andererseits konnte ich die Zeit tatsächlich gut für mich nutzen.


Persönliche Entwicklung klingt irgendwie neumodisch und verspricht bewundernswerte Selbstoptimierung (ein ungesundes Wort, wie ich finde) oder Ähnliches. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mich durchaus weiterentwickelt und intensiver mit mir selbst auseinandergesetzt habe. Erst kürzlich wurde mir in einem Gespräch mit Belle bewusst, wie weit ich tatsächlich gekommen bin.


Ich fühle mich reifer und kenne mich selbst noch genauer. Ich habe viele neue Konzepte kennengelernt, mich mit allerlei Themen wie Selbstliebe, positiver Psychologie oder zyklischem Leben befasst. Nicht alles, was ich in diesem Jahr gelernt habe, hat mich gleichermassen angesprochen, aber vieles hat dazu beigetragen, dass ich nicht stehengeblieben bin. Zudem habe ich viele Geschichten aus den Anfängen von in der Öffentlichkeit stehenden Personen kennengelernt. Ich bin froh, dass ich von deren Erfahrungen profitieren kann, solange ich noch nicht allzu viele eigene Fehler gemacht habe.


2020... Das Jahr, in dem ich eine zweite Pubertät geschenkt bekam? Eine vorgezogene Midlife-Situation? Auf keinen Fall ein verlorenes Jahr. Ich würde sogar sagen, dass ich diese Pause gebraucht habe, um bereit zu sein für was auch immer kommen mag. Denn ich wurde mutiger. Im Nachhinein realisiere ich, dass ich heute grosse Schritte wagen würde, die noch im Januar völlig ausgeschlossen gewesen wären.


Ich stehe am Anfang meiner Karriere. Der Einstieg ist so oder so hart, Rückschläge und zeitweise Unproduktivität lassen sich vermutlich nicht vermeiden – umso besser, dass ich jetzt stärker bin als je zuvor. Volle Kraft voraus!


Herzlich,

ani.actress

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