Hallo Sonnenschein
Hattest du schon mal so einen richtig doofen Tag? Einen Tag an dem dir jegliche Motivation fehlte, an dem dir die schlechte Laune ins Gesicht geschrieben stand und du dich irgendwie mies fühltest? Ich auch. Es gab sogar schon mehrere davon.
Und ist an einem solchen Tag schon mal etwas richtig Positives passiert? Eine neue Möglichkeit hat sich dir unerwartet geboten und du warst plötzlich voller Energie und Zuversicht? Der Tag wurde zum erfolgreichsten der Woche und du warst rundum zufrieden? Noch nie. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass das in meinem Leben je eingetroffen wäre.
Ich bin immer dann erfolgreich, wenn ich motiviert und voll positiver Energie bin. Wenn ich sowieso schon glücklich bin, zeigen sich neue Wege, die mich weiterbringen und meine Zuversicht noch mehr fördern. Die Formel lautet also: Glücklichsein führt zu Erfolg und Erfolg führt zu Glücksgefühlen. Tolles Rezept!
Mein Fuss erlaubt mir bereits wieder einen kleinen Spaziergang. Nach dreissig Minuten beginnt er zwar zuverlässig mit seinen Protestaktionen, bis dahin darf ich die frische Waldluft aber ausgiebig geniessen. Da trotte ich also durch die Wunder bergende Natur und denke über Glück nach.
Eigentlich muss ich nur zwei Dinge verstehen, um glücklich zu sein. Zwei simple Konzepte mit meinem Verstand prüfen und für richtig befinden. Eine Sache von zwei Minuten.
1. Das Glück ist an nichts geknüpft, was ich noch nicht habe.
Wie oft tappe ich auch nach 26 Lebensjahren noch in die Falle und denke: "Wenn ich mir diesen Wunsch noch erfülle, werde ich glücklich sein!" Sobald ich dieses Ziel erreicht habe, wenn ich bloss soundso viel verdienen würde, wenn sich Person XY endlich so und so verhält, dann... Ja, was dann? In Wahrheit ist es doch so, dass auf ein erreichtes Ziel einfach ein neues folgt (und auch folgen muss, sonst würden wir ja stehen bleiben) und das Glück wird schwups, ans neue Ziel gepinnt. Ich kann von mir behaupten, dass mir rational gesehen absolut gar nichts fehlt, um glücklich sein zu können. Mein Magen ist gefüllt, ich habe warm (jedenfalls wenn ich die Hände in die Taschen stecke), ich bin schmerzfrei, ich atme. Ich kann mir ehrlicherweise kein schöneres Leben vorstellen.
2. Ich darf jederzeit Dinge tun, die mich glücklich machen.
Ich möchte glücklich, zufrieden, ausgeglichen sein. Das ist mir wichtig und das darf es auch sein. Bin ich glücklich, bin ich nicht nur produktiver, sondern auch resilienter und gelassener. Ich kann mit meiner Energie mehr Positives bewirken, anderen besser zuhören oder zur Seite stehen, das Leben einfach mehr geniessen. Warum sollte ich also darauf verzichten? Ich bin jetzt Mitte zwanzig und weiss ziemlich gut, was bei mir für Wohlbefinden sorgt. Und ich erzähle dir jetzt mal ein Geheimnis: Es gibt absolut keinen Grund, dich nicht auf der Stelle ein klein wenig glücklicher zu machen. Es gibt keinen Grund dafür, die Mittagspause nicht eine halbe Stunde länger zu machen, um den Spaziergang bei Tageslicht zu geniessen. Es gibt keinen Grund dafür, nach der Arbeit nicht erst mal ein Kapitel zu lesen und die Mailbox erst danach wieder zu kontrollieren. Es gibt keinen Grund dafür, nicht genau jetzt aufzustehen und eine Tasse Tee zu kochen. Aber es gibt ganz sicher mindestens einen Grund dafür, genau jetzt, in diesem Moment zu lächeln. Denn du bist wunderbar.
Wenn ich diese zwei Dinge begriffen habe, kann ich mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Sie besteht darin, mir hin und wieder zu erlauben, glücklich zu sein. Mich mehr und mehr auf diese Erkenntnisse zu besinnen und die Veränderung in meinen Denkmustern zuzulassen. Ganz ehrlich: Das ist der Teil, der ganz und gar nicht einfach ist! Wie gerne vergesse ich den ersten Punkt und verschiebe das Glücklichsein daher auf später. Und wie oft male ich mir mögliche negative Konsequenzen aus, die eventuell gegebenenfalls bei Einhaltung von Punkt 2 eintreffen könnten. Spoiler: Sie treffen selten ein und wenn doch, dann konnte ich bisher immer besser damit umgehen als gedacht.
Wie du weisst, will ich nicht ununterbrochen glücklich sein. Ich möchte auch negative Emotionen erfahren (siehe Blogartikel "Endlessly Sad"), aber ich möchte mir immer bewusst sein, dass ich jederzeit die Wahl habe. Glücklichsein ist eine Entscheidung und ich kann sie immer treffen.
Das ist mein Erfolgsrezept.
Herzlich,
ani.actress
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