Freiwilligenarbeit

Hallo Sonnenschein

Wenn ich viel Zeit zu haben glaube, also meist mehrere Monate in der Zukunft, melde ich mich für Freiwilligeneinsätze. Es gibt so viele grossartige Events, Veranstaltungen, Zusammenkommen von Menschen mit den unterschiedlichsten Zielen. Alle haben eines gemeinsam: Sie gehen nicht ohne Arbeit einher.

In der Schweiz werden jährlich 660 Millionen unvergütete Stunden geleistet – und das sind lediglich die, die in einer Statistik vermerkt sind. Ich finde, das hört sich erstmal nach viel an. Man könnte meinen, dass hier eine gewisse Ungerechtigkeit zu Lasten der "Arbeitnehmenden" herrscht (der patriarchalischen Gesellschaft entsprechend, werden die meisten dieser Arbeiten zudem von Frauen verrichtet, aber das ist ein ganz anderes Thema). Die grosse Zahl kann aber auch sehr positive Gefühle auslösen. Ein Lied von Zusammenhalt, Gemeinschaft und Freude singen. Schliesslich höre ich diese Statistik an einem sehr gelungenen, eigens für Freiwillige durchgeführten, Anlass, der mich als Dankeschön keinen Rappen kostet.

Ja, ich gehöre zu den sogenannten Volunteers – und das ganz gerne. Wenn sonst alles passt im Leben, gibt es nichts Schöneres, als anderen mit Rat, Tat oder eben Arbeitskraft zur Seite zu stehen und etwas Grosses entstehen zu lassen.

Welche Art von Einsätzen ich leiste, ist ganz unterschiedlich. Ich betreute lange Zeit einen Raum der Stille in einem Einkaufszentrum, helfe bei Turnevents mit, sitze wie du weisst auch bei einigen Eishockeyspielen im Einsatz oder bin Teil von einmaligen Angelegenheiten wie dem Donnschtigjass in meiner Gegend.

Früher war ich auch in meinem Reitstall engagiert, doch dafür gab es jeweils eine Entschädigung. Hauptsächlicher Motivator bleibt aber der Spassfaktor. Ob Tür zum Backstagebereich bewachen oder Bestellungen auf dem Smartphone eintippen, der Erfahrungsschatz wird auf jeden Fall grösser und die Bekanntschaften sind meist fröhlicher Natur.

Zu guter Letzt gibt es da noch die "Goodies" oder "Goodie-Bags", also die Geschenke, die entweder von Sponsoren stammen oder aber nicht umsetzbar zurückgenommen werden können. Wie meine Mutter es einmal treffend formulierte: "Ist ja klar, kommst du mit wenig Geld aus, wenn dein Essen immer bezahlt und dir Kleidung geschenkt wird". Und es stimmt, in meinem Schrank finden sich im Verhältnis sehr viele T-Shirts mit der Aufschrift: "STAFF".

Herzlich,

ani.actress