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Hallo Sonnenschein

"Verfassen Sie hier Ihren Beitrag. Fügen Sie Bilder, Videos, Hashtags und mehr hinzu", werde ich aufgefordert, sobald ich meinen Blog öffne, um einen neuen Artikel zu schreiben. Normalerweise weiss ich zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich genau, was ich schreiben möchte. Die Inspiration für meine Kreativität ist der stinknormale Alltag. Je weniger ich damit rechne, desto eher begegne ich einem Thema, welches ich gerne behandeln möchte.

Die Präzisierung der Idee und erste konkrete Formulierungen entstehen – und hier erfülle ich ein Klischee – unter der Dusche. (Da es mich interessiert hat, wieso das wohl so häufig der Fall ist, habe ich mal kurz recherchiert, ob es zum Thema "Duschen fördert Kreativität" irgendwelche Studien gibt: 72 % der Befragten (also fast 3/4) behaupten, während dem Duschen die besten Ideen zu haben. Das soll wohl damit zusammenhängen, dass man dabei entspannt, der Stress abfällt und deshalb andere Teile des Gehirns arbeiten können. Finde ich zwar schlüssig, überzeugt mich aber noch nicht zu hundert Prozent.)

Der Rest ergibt sich dann direkt beim Schreiben und letztlich im Feintuning. Bis ich mit einem Artikel zufrieden bin, bastle ich ungefähr 75–90 Minuten daran herum. Eine Beschäftigung, die mir sehr viel Freude bereitet – ich hoffe, du kannst das jeweils zwischen den Zeilen lesen – und mich letztendlich auch mit Stolz erfüllt. Je nach Beitrag mal mehr, mal weniger ;-).

Sprache hat mich schon immer fasziniert und spätestens seit wir in der Schule die zähen Pro- und Kontra-Aufsätze hinter uns liessen und endlich den Essay kennenlernten, begeistert mich besonders die schriftliche Form. Sowohl beruflich wie auch privat habe ich seither viel geschrieben – dank anfangs mühseligem Einüben des 10-Finger-Systems auch vermehrt ganz zeitgemäss am Computer.

Dass ich meine Gedanken nun in einem Blog veröffentliche, gibt mir eine neue Motivation und unterstützt zielgerichtetes Schreiben. Ich muss aber zugeben, dass diese Form der Mitteilung auch dem Schrei nach Bedeutsamkeit entspricht, der meine Generation doch ein wenig zu beherrschen scheint. Aber dies nur am Rande. In erster Linie schreibe ich also für dich, lieber Sonnenschein, und mich. Trotzdem wäre es ganz schön, wenn jetzt auch Google verstanden hätte, und die Videos mit Titeln à la "Wie du mit einem Blog reich werden kannst" aus der Kategorie "Empfohlen für dich" entfernt.

Herzlich,

ani.actress