top of page
Autorenbildatalanta.pferd

Nicht ganz dicht...

Hallo Sonnenschein

Vor ein paar Wochen haben wir (mein Freund und ich) uns amüsiert, denn der Geschirrspüler meiner Eltern war kaputt. Vor ein paar Tagen haben wir (mein Freund und ich) uns gar nicht mehr amüsiert, denn unser Geschirrspüler war kaputt. Kaputt ist vielleicht das falsche Wort... Er hat seinen Arbeitsbereich erweitert und spült neu auch den Küchenboden.

Scheinbar hat er aber nicht mitgekriegt, dass seine Weiterbildung zwei Tage gedauert hätte, und war nur am Samstag da. Jedenfalls bedeckt er den Boden ordentlich mit leicht schaumigem Wasser, überlässt das Aufwischen (nach der Einweichzeit) allerdings uns. Zudem waren wir uns auch bezüglich der Häufigkeit des Bodenwischens nicht ganz einig. Ich finde 1–2 Mal in der Woche angemessen, der Geschirrspüler meinte, alle 2 Tage verdient der Küchenboden eine Dusche (ja, wir benutzen viel Geschirr und spülen nicht sooo gerne von Hand). Das hat dazu geführt, dass ich beschlossen habe, den Geschirrspüler wieder zurückzustufen und ihn als einfachen, aber sehr geschätzten Arbeiter und nicht mehr als multifunktionales Supervisorgerät einzusetzen.

Mein Freund und ich suchten also nach der möglichen Ursache für die Wasserlache vor dem Geschirrspüler. Vermeintlich wurden wir fündig. Die untere Gummidichtung war auf der rechten Seite leicht gerissen. Wir bestellten kurzerhand eine neue Dichtung auf der Website des Herstellers. Drei lange Tage später kam das Paket bei uns an.

Das Auswechseln so einer Dichtung kann ja keine Hexerei sein, dachten wir, und machten uns ans Werk. Erstens, Tür öffnen und die noch immer schmutzige Ladung Geschirr ignorieren. Zweitens, alte Dichtung entfernen. Aha, die lässt sich nicht einfach rausziehen. Ach so, hier hat es je Seite zwei Schrauben, die muss man wohl lösen. Hat nichts gebracht, wir konnten nicht mal sehen, was die genau zusammengehalten haben. Schnell wieder reindrehen.

Als Nächstes haben wir nach einem Youtube-Tutorial (einer Videoanleitung) gesucht. Mit Entsetzen stellten wir fest, dass die komplette Tür abgenommen werden muss. Als schliesslich erklärt wurde, wie man die Erdung vom Geschirrspüler trennt, schalteten wir das Video aus. Auf keinen Fall machen wir das! (Natürlich wurden wir (richtigerweise!) sowohl beim Kauf der Dichtung als auch im Video darauf hingewiesen, dass immer ein Fachmann die Reparatur vornehmen soll.)

Wir führten auf dem Küchenboden kniend eine kurze Diskussion und änderten unsere Meinung schlagartig, als uns bewusst wurde, dass wir weiterhin von Hand abwaschen werden, bis der Techniker Zeit hat. Mit neuer Motivation zogen wir den Stecker (nicht den für unser Vorhaben, sondern den des Geschirrspülers).

Absolut spannend, so eine Geschirrspülertür! Vier Schrauben halten die Holzverkleidung. Zwei weitere die Kontrolleinheit oben (die Tür lässt sich übrigens wesentlich schlechter schliessen und wieder öffnen, wenn der praktische Plastikgriff fehlt). Jetzt können die Schrauben für die Metallabdeckung der Tür gelöst werden. Dann noch vier seitliche Schrauben (die, die wir schon mal gelöst hatten – sie verschrauben die Metallwanne mit den Kippscharnieren) und die ganze Tür vorsichtig rausziehen. Achtung, sehr starke Federn ziehen die Scharniere ruckartig zurück! (Beim Versuch, die Tür später wieder einzuhängen, sind sie der Grund für ganz viel Schweiss und lassen einen fast verzweifeln.)

Sieht cool aus, so eine Geschirrspülertür. Eine Metallwanne, hinten Isolationsmaterial, ein breites und ein kleines Kabel. Glücklicherweise hatten wir vier Hände und die Kabel waren lang genug. Unserem Plan, die Elektronik gar nicht anzufassen, stand also nichts im Weg. Noch einfacher wäre es vermutlich gewesen, wenn wir vorher Tisch und Stühle aus dem Weg geräumt hätten, dann hätten unsere Körper nämlich direkt unter unseren beschäftigten Händen und nicht nur in einem suboptimalen schrägen Winkel Platz gefunden. Es lebe die unüberlegte Faulheit!

Blöd sind die Kanten der Tür. Die sind nämlich total scharf! Nachdem wir uns beide mehrfach in die Finger geschnitten hatten (dazu ist die Tür auch noch so doof schwer) und den anderen kurz alleine liessen, um zu desinfizieren, erinnerten wir uns daran, dass ein sehr schlauer Kopf Arbeitshandschuhe erfunden hatte. Naja, jetzt lohnt es sich auch nicht mehr (hätte es vermutlich doch). Der Rest war relativ einfach: alte Dichtung raus, neue Dichtung rein (nach vier Versuchen war sie tatsächlich auf beiden Seiten bündig) und das Ganze wieder zusammenschrauben. Stecker rein, fertig.

Der Härtetest (volle Ladung bei höchster Stufe spülen) beweist: Der Geschirrspüler ist wieder dicht. Die Mühe hat sich gelohnt.

Nachmachen nicht empfohlen.

Herzlich,

ani.actress

Kleiner Nachtrag: Es lag nicht (nur) an der Dichtung. Wir hatten ein alternatives Spülmittel entdeckt, das umweltschonender sein soll. Vermutlich hat unser Geschirrspüler also bloss eine Allergie.

40 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

True Crime

Schlüsselmoment

Comments


bottom of page