Hallo Sonnenschein
Zur optimalen Hundebetreuung überschneiden sich die Ferien meines Partners und meine in diesem Jahr nur für eine Woche. Um diese gebührend zu feiern, starten wir mit einem genialen Programmpunkt. Kaum Feierabend, geht's zur Lesung in eine Buchhandlung, deren Inhaber einfach sehr sympathisch ist.
Wir hatten ihn damals mit der Quereinsteigerkursklasse besucht und ich hatte mir vorgenommen, unbedingt für eine Veranstaltung wiederzukommen. Der Abend ist kurzweilig, die Lesung ist mit Jonglage-Einlagen und kurzen Wort- und Bildwitzen angereichert, es wird herzlich gelacht.
Vom freundlichen "Guten Abend!" mit Händeschütteln, welches auf Anweisung im "Zick-zack" durch die Reihen nach hinten, über den Gang und wieder nach vorne zur Bühne gegeben wird, über die gezeigten Bilder von unnötigen Erfindungen bis hin zur Aufforderung, jetzt doch bitte nach Hause zu gehen, fühle ich mich bestens unterhalten.
Allerdings stelle ich auch fest, dass ich beim nächsten Mal zur besseren Konzentration etwas früher erscheinen muss. Es braucht nämlich nur einen winzigen Augenblick, in dem nicht meine volle Aufmerksamkeit eingefordert wird, und Schwupps, sind meine Gedanken bei den umliegenden Büchern. Eine Lesung in einer Buchhandlung ist für einen Bücherfan schon eine Herausforderung, wie ich finde. Sehnsüchtig studiere ich Buchrücken, scanne Regale von oben bis unten und schelte mich dafür, dass ich es kaum erwarten kann, dass der offizielle Teil der Veranstaltung vorbei ist, und ich gleich durch die vielen Schätze stöbern kann.
Am Ende erklärt der Autor grosszügig, dass er auch jedes andere (nicht von ihm stammende, aber heute hier gekaufte) Buch signieren würde – von diesem Angebot mache ich natürlich Gebrauch.
Mit neu erstandenem Jugendbuch (empfohlen ab 9 Jahren) im Arm, meinem Freund an der Hand und seinen Einkäufen in der Tasche, trete ich den Heimweg an. Der Hund erwartet uns hinter der Tür und täuscht höflichst Interesse an unseren neuen Büchern vor. Wir setzen uns noch kurz auf die Couch und leeren die Chipstüte, die auf keinen Fall noch eine kalte Nacht im Bahnhofskiosk verbringen wollte. Das nenne ich mal einen gelungenen Start in eine gemeinsame Woche ohne Arbeitsalltag!
Herzlich,
ani.actress
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