Podcastaufnahme

Hallo Sonnenschein

Ich sitze bei Flughafenpfarrer Stephan Pfenninger im Büro und freue mich total auf die kommende Stunde. Wir werden nämlich eine Podcastfolge aufzeichnen. "Jung und religiös" ist das Thema des "Mittagsfluuges" vom Samstag und ich wurde als Gesprächspartnerin eingeladen.

Mein Glaube (ich bin Reformierte) spielt in meinem Leben tatsächlich eine zentrale Rolle und begleitet mich im Alltag. Uncool? Vielleicht. Aber auf jeden Fall bestärkend.

Im Vorgespräch zeigt Stephan mir die Technik. Er befestigt das Mikrofon auf einem Stativ und platziert es in der Mitte des Raumes. Aufgezeichnet wird direkt am Computer. Anhand einiger Testaufnahmen stellen wir fest, wie stark die Mikrofon-Empfindlichkeit erhöht werden kann, ohne dass Hintergrundrauschen und Hall die Tonqualität zu sehr beeinträchtigen.

Wir sprechen nochmals kurz über das Thema der Sendung und sind schon bald mitten in einem sehr interessanten Gespräch. Mir fällt auch nichts ein, was im Podcast nicht angesprochen werden darf. Allerdings ist es mir wichtig, nur von mir zu sprechen und mein Umfeld mehr oder weniger aussen vor zu lassen. Ich hoffe, es ist mir gelungen hier eine gute Balance zu finden.

Dann geht es ans Eingemachte. Klimaanlage aus, Tür zu und Aufnahme gestartet. Während der nächsten halben Stunde habe ich das Gefühl, viel um den heissen Brei herumzureden und nicht wirklich viel Spannendes preiszugeben. Am Ende ergibt sich eher ein Interview als ein lockeres Gespräch. Schon lustig, wie ich plötzlich jeden Satz nochmals überdenke, bloss weil ich aufgezeichnet werde.

Nach der Aufnahme merke ich, wie warm es im Büro mittlerweile ist. Ich schwitze richtig unter meinem Winterpullover (ich dachte wohl heute früh vor dem Kleiderschrank es sei NOVember, nicht erst SEPTember). Wir unterhalten uns noch eine Weile und als ich mich auf den Nachhauseweg mache, denke ich, dass wir mit dem mittleren Teil des Morgens wohl wirklich den uninteressantesten aufgenommen haben. Janu, so isch es. Ich durfte ja Vor- und Nachgespräch miterleben ;-).

Abends erhalte ich die fertig bearbeitete Tondatei. Ich höre rein und stelle fest, dass unser Gespräch spannender ist, als ich dachte. Einmal ertappe ich mich sogar beim Gedanken: "Total interessant, sie vertritt die gleiche Meinung wie ich! Ach, doof, das bin ja ich..." Jedenfalls kann ich die Podcastfolge mit gutem Gewissen absegnen und bin schon ganz gespannt, ob sich daraus neue Dialoge ergeben.

Herzlich,

ani.actress