Hallo Sonnenschein
Wenn’s läuft, dann läuft’s – wenn nicht, dann nicht...
Unser Mixer ist kaputt. Diesmal endgültig kaputt. Wobei, genau genommen ist er teilweise kaputt, denn es ist nur der Pürierstab, bei dem sich die Klinge einfach nicht mehr drehen möchte.
Die Sache mit dem Mixer hat eine kleine Vorgeschichte: Vor ein paar Monaten habe ich begonnen, unser Brot nur noch selbst zu backen (im Supermarkt störte mich die Verpackung und bei der Bäckerei sprengte der Preis mit der Zeit unser Budget). Natürlich ging ich komplett unvorbereitet an die ganze Sache heran und hatte keine Ahnung, dass es Mehlsorten gibt, die einen klebrigen, und andere, die einen eher pampigen Teig ergeben. Jedenfalls traf ich eine Mischung, welche ich nur ungern mit den Händen kneten wollte. Also bestückte ich unseren Mixer mit den bisher ungebrauchten Knethaken und schaltete das Gerät ein.
Der Teig wand sich blitzschnell um die Haken und drehte sich langsam hoch. Ich wunderte mich ein wenig und... mixte weiter, ist ja klar. Ein paar Sekunden später bedeckte der Teig den gesamten vorderen Teil des Mixers und hatte sich auch in die Zwischenräume über den Knethaken gedrückt. Laut Rezept (an das ich mich mehr oder weniger gehalten hatte) sollte das Vermengen mit der Maschine schneller gehen, als das Kneten von Hand – ich verbrachte die nächste halbe Stunde damit, mit Knethakenstielen und Stricknadeln möglichst viel Teig aus dem Gerät zu popeln.
"Was geschieht mit Teigresten in einem Mixer, wenn man sie lang genug lagert?", fragst du dich ganz bestimmt nicht. Ich erzähl es dir trotzdem. Sie werden hart und bei der weiteren Verwendung des Geräts (Nachahmung nicht empfohlen!) brechen sie in kleine Stücke und fallen raus. So gab es über die nächsten Wochen regelmässig Karottensuppen oder Knöpfli mit harten, rohen Brotteigbröseln.
Zurück zur eigentlichen Geschichte: Wir vermuten, dass der Teig mittlerweile vollständig aus dem Gehäuse gefallen ist und auch der Motor des Mixers klingt wieder beruhigend normal. Wir wähnen uns also bereits in Sicherheit, als plötzlich der Stabmixer streikt. Nach einigen Tests steht fest: Der Turboschalter des Mixers (also ausgerechnet der Knopf, welcher den Stabmixer in Bewegung setzt) muss einen Wackelkontakt haben. Reparieren geht auf die Schnelle nicht. Obwohl uns das Innere eines Mixers durchaus interessieren würde, kommen wir mit gängigem Werkzeug nicht an die tief im Gehäuse liegenden Schrauben. Das hat bestimmt gute Gründe (ich überlege trotzdem, wo ich so einen Spezialschraubenzieher ausleihen könnte – die ganze Sache erinnert mich irgendwie an unser Spülmaschinenabenteuer). Vielleicht bringen wir den Mixer dann doch endlich zu einem Profi in die Reparatur. Ist ein wenig peinlich... was sich der wohl denkt, falls er doch noch Teig findet?
Jedenfalls gibt es keinen grünen Smoothie zum Frühstück, sondern Orangensaft mit Gurken- und Kiwi-Stücken zum Löffeln. Einige Stücke sehen nach unseren kreativen Versuchen, auch ohne Mixer einen Drink zu kreieren (z.B. mit Hilfe eines Zwiebelhackgeräts – Spoiler: funktioniert überhaupt nicht), ausserdem ein wenig malträtiert aus. Alle pürierten Gerichte sind bis auf Weiteres von der Menüliste gestrichen.
Kaum haben wir den vorläufigen Verlust verkraftet, verabschiedet sich das nächste Gerät. Diesmal ist es mein Freund, der den Fehler in der Anwendung macht. Er bestreitet den Zusammenhang nach wie vor. Klar, mit dem Pürierstab an sich hatte ich ja auch nichts zu tun. Jedenfalls gibt die Haarschneidemaschine rein zufälligerweise exakt in der Zeit den Geist auf, in der er sie (zum ersten Mal) für die Rasur von langen Barthaaren (nicht Kopf- sondern Barthaaren...) benutzt. Wir finden bei der genauen Inspektion ein abgebrochenes Teilchen in der Schereinheit.
Das professionelle Gerät war ein Geschenk von mir an ihn vor... vielleicht sechs Jahren? Schnell ist klar: Ersatzteile gibt es nicht mehr – weder beim Hersteller noch bei Händlern. Das gesamte Modell inklusive Aufsätze kann zwar vereinzelt noch gekauft werden, aber für die Wartung ist es ganz klar zu alt. Damit will ich mich keinesfalls zufriedengeben! Den ganzen Abend recherchiere ich, bis ich schliesslich einen Scherkopf der Marke B finde, welcher unserem der Marke A zum Verwechseln ähnlich sieht. Ob die Masse haargenau passen, kann ich natürlich nicht abschätzen, der Mechanismus ist jedenfalls derselbe. Einen Versuch ist es wert, entscheiden wir, und bestellen das Ersatzteil.
Zwei Tage später haben wir Gewissheit: Die Haarschneidemaschine ist wie neu, abgesehen von der abweichenden Farbe ist kein Makel erkennbar und die Funktionsfähigkeit wird ebenfalls gleich getestet (am Kopf!). Einwandfrei.
Was wohl als nächstes passiert? Steigt ein weiteres Gerät aus oder finden wir eine möglichst umweltschonende Lösung für den Mixer? Wetten dürfen abgeschlossen werden.
Herzlich,
ani.actress
Auch wenn es nicht Deine Lieblingsbeschäftigung ist, den Teig von Hand kneten macht viel mehr Sinn und Spass und es geht keine Maschine defekt, ausser Du brichst Dir beim kneten einen Finger :-). Wenn Du das kleben an den Händen nicht magst dann gibt es noch Einweghandschuhe, ja ich weiss, Abfall und so.