Hallo Sonnenschein
Religion oder vielmehr Glaube spielt in meinem Leben eine ganz zentrale Rolle. Das Wertesystem, welches mir mitgegeben wurde, mein moralischer Kompass, ein Urvertrauen, die Sicherheit, die der Glaube an Gott bietet, all das ist der Grundbaustein meines erwachsenen Seins. Das erzähle ich gerne, darüber tausche ich mich gerne aus, damit geht es mir gut und darauf bin ich stolz.
Je älter ich aber werde, desto mehr Weltanschauungen, Lebenshaltungen, Tricks und Gesetzmässigkeiten lerne ich kennen. Ich rutsche regelrecht in die esoterische Ecke. Mittlerweile verstehe ich das Gesetz der Anziehung, befasse mich mit Energien und Schwingungen, nutze alte Weisheiten für mich und befrage das Universum. Ja, ich glaube an die Macht des Universums und tätige dort auch fleissig (und naturgemäss erfolgreich) Bestellungen.
Dadurch hadere ich schon seit einiger Zeit mit mir und meinem Glauben. Wenn ich jetzt an ein Universum glaube, wenn ich immer naturverbundener und zentrierter werde, wo bleibt dann Gott? Kann ich trotzdem religiös sein? Muss ich mich von einer Idee verabschieden? Gibt es einen richtigen Weg? Wieso fühlt es sich so erschütternd grundfalsch an, eines der beiden Konzepte zu verwerfen? Wie passt das alles zusammen?
Ich kann dir sagen, der Fels, der von meinem Herzen fällt, als sich ein Aha-Moment ergibt, ist gigantisch. Wie aus dem Nichts wird mir mit einem Gedanken alles klar (danke an alle(s) Beteiligte(n)). So einfach und doch so Augen öffnend: Beides ist wahr. Bei den ich nenn sie jetzt mal salopp esoterischen Vorstellungen bzw. Erkenntnissen handelt es sich schlicht und ergreifend um Gesetzmässigkeiten. Sie sind den naturwissenschaftlichen Gesetzen übergestellt und gelten in einem grösser gefassten Raum. Sie ändern aber rein gar nichts an der Existenz von Gott.
Ein kleines Beispiel aus dem Alltag: Wenn einem ein Toast aus der Hand rutscht, wird er in meiner Wahrheit nicht von Gott direkt zu Boden gezogen, sondern folgt einem physikalischen Gesetz, der Erdanziehung/Schwerkraft. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Genauso wenig mindert ein freier Parkplatz, für den das Universum sorgt, die Daseinsberechtigung von Religionen. Gott steht über allem und bleibt immer Urkraft.
Vielleicht sind diese Zeilen verständlich, vielleicht auch nicht. Jedenfalls bin ich seit diesem Gedanken total versöhnt und will die Gegebenheiten dieser Welt weiter erforschen. Wie sieht deine (momentane) Wahrheit aus? Schöpfst auch du Kraft und Energie aus Gesprächen über Gott und die Welt – im wahrsten Sinne des Wortes?
Herzlich,
ani.actress
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