Hallo Sonnenschein
Einen ersten Spieleabend hatte ich in meinen Gedanken über Besuch (im Artikel "Knock, knock") bereits erwähnt. Bei diesem einen ist es aber nicht geblieben. In diesem einzigartigen Frühling haben wir uns immer wieder an den virtuellen Jasstisch gesetzt und auch Brettspiele sind auf mehr oder weniger stabil laufenden Seiten online verfügbar. Ende Juni war es schliesslich wieder möglich, sich im kleineren Rahmen zu treffen.
Geplant ist ein Spaghettiplausch, angemeldete Gäste: meine Schwester und mein Schwager in spe. Wir freuen uns auf einen entspannten, lustigen Spieleabend – wie sagt man so schön? "Quality time".
Die Entscheidung fällt auf das Brettspiel "Schweizer Reise" als Einstieg. Unsere Sorge, dass wir zu wenig über unser Land wissen könnten, erweist sich als unbegründet. Die meisten Fragen lassen sich durch Abwägen der Antwortmöglichkeiten (es sind immer nur zwei) ganz einfach lösen. Schwieriger als gedacht gestaltet sich allerdings das Gewinnen des Spiels. Als Sieger gilt, wer die meisten Granit- und Goldstückchen gesammelt hat. Dass wir regelmässig sowohl vergessen, die Belohnungen auszuteilen, als auch sie einzufordern, damit hatten wir nicht gerechnet... Vielleicht sind wir doch nicht schlau genug für dieses Spiel?
Beim Essen tauschen wir lustige Anekdoten aus. Für besonders viel Gelächter sorgt meine Polenta-Geschichte. Obwohl ich mir absolut nicht erklären kann, was daran witzig sein soll. Mein Freund war krank und so musste ich wohl oder übel für das Abendessen sorgen. Beim Versuch, eine Maisgriess-Pizza zu zaubern, begann die Polenta zu kochen. Ich weiss nicht genau, wo der Siedepunkt einer Maisgriessmischung liegt, aber ein Tropfen kochender Polenta auf der Hand ist unglaublich heiss! Öl ist direkt lauwarm im Vergleich. Und wenn die Blasen in der Pfanne platzen, spritzt es unkontrolliert in nicht vorhersehbare Richtungen. Wie gesagt, nicht lustig!
Zum Dessert teilen wir eine Schwedentorte und schauen Videos des finnischen Komikers Ismo Leikola. Hier mein Favorit (Achtung, Englischkenntnisse notwendig und nicht unbedingt jugendfrei): I Didn't Know Sh*t.
Auf den Geschmack gekommen spielen wir das wohl bekannteste Spiel der Worte: "Tabu". Zum ersten Mal überhaupt spielen wir es richtig. Wusstest du, dass das gegnerische Team einen Punkt erhält, wenn man einen Begriff überspringt und nicht erklärt?
Geschwister gegen Geschwister; unser Ehrgeiz ist geweckt! Wie immer bei diesem Spiel haben wir sehr viel Spass. Von lustigen Insidern (ich erkläre: "S Mami hät es Chleid gha...", meine Schwester rät: "Blumen, schwarz, Samt"), über schnell gesammelte Punkte (Schwager in spe: "Es git Familie...", mein Freund: "Patchwork?"), bis hin zu regelrechten Lachflashes (Schwager in spe: "Hät en grüene Stiel, mer chans schänke...", Freund postwendend: "Chlee!") ist alles mit dabei. Highlight des Abends bildet die kurzerhand erfundene Bonusrunde, bei der zwei Spieler gleichzeitig denselben Begriff erklären (natürlich möglichst so, dass der Partner das Wort sofort errät, der Gegner aber ratlos bleibt).
Kurz vor 23 Uhr führt uns meine Schwester schliesslich in die Welt des Kartenspiels "Cambio" ein. Das Strategiespiel gefällt auch uns drei "Newbies", allerdings sind wir schon etwas zu müde, um die vielen Regeln geschickt anzuwenden. Wir versprechen meiner Schwester, das Spiel bei nächster Gelegenheit erneut und zeitlich früher zu spielen.
Bis dahin, bleib gesund und munter.
Herzlich,
ani.actress
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