Hallo Sonnenschein
Wenn ich eine Person nennen müsste, die ihr Leben ausschliesslich dafür einsetzt, Gutes zu tun, dann wäre das T. Sie hilft Menschen in schwierigen Lebenslagen, setzt sich politisch ein und führt ganz nebenbei ein immer erfolgreicheres Geschäft. Spricht man mit T., spürt man sofort ihre Herzlichkeit, ihre Engelsgeduld und ihre offene und ehrliche Art.
Genau diese T. schickt mir eines freitagmorgens eine Sprachnachricht. Sie sei mit einem Stand am Bio-Marché in Zofingen vertreten, eigentlich wollte sie den Stand gemeinsam mit einer Kollegin betreuen, aber jetzt liegen beide krank im Bett. Ja, ich höre es deutlich. Sie sprach davon, ab morgen vielleicht wieder auf den Beinen zu sein, bräuchte aber kurzfristig ein wenig Hilfe.
Glasklar, einer Frau wie T. darf man keine Hilfe verweigern. Ich muss heute noch nach Zofingen. Schnell kläre ich die Details mit meinem Freund und er bestärkt mich darin, auszuhelfen, und versichert gleichzeitig, am Samstag mit mir die Frühschicht zu übernehmen.
Es wird ein wunderschöner Abend. Ich verstehe mich gut mit T.s neuem Mitarbeiter und wir üben uns im Verkauf von Produkten, die wir noch nicht lange bzw. nur vom Eigengebrauch kennen. Ich finde, wir machen das ganz gut. Ehrlicherweise spricht die Qualität ja auch für sich. Links von mir geht langsam die Sonne unter und wirft die letzten wärmenden Strahlen direkt auf meine Wange. Bald darauf ziehen wir eine Plache über den Stand, verschnüren alles gut und ich verstaue die Kasse in meiner Tasche. Um zehn bin ich zu Hause, wo mein Freund bereits mit dem Nachtessen auf mich wartet.
Am Samstagmorgen fahren wir dann gemeinsam zurück zum Bio-Marché. T. ist noch nicht wieder fit (sie wird erst am Mittwoch wieder arbeiten können), was sie, die uns auch vom Krankenbett aus noch dirigiert und alle Fäden zusammenhält, die fleissige Biene, nur schwer akzeptieren kann. Um Punkt neun sind wir bereit und beginnen "unsere" Produkte anzupreisen. Der Morgen vergeht wie im Flug, wir werden immer besser im Führen der Verkaufsgespräche und können manchen Besucher auch zum Ausprobieren animieren.
Wir sind länger vor Ort als gedacht und kommen erst um drei von Zofingen los. Wir sind ein wenig erschöpft, aber auch erfüllt. Mein Freund fragt, ob wir das wieder einmal machen können, vielleicht geplant und aus schöneren Gründen. Wir gönnen uns eine zweite Mahlzeit an diesem Tag – ganz ungesund und den Spirit des Biomarktes gleich wieder ablegend, beim nächsten Fast-Food-Lokal – und dann geht’s auf zu meinen Eltern. Ein Theaterabend steht an. Doch mehr dazu beim nächsten Mal.
Herzlich,
ani.actress
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