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Sport ist nicht gleich Sport

Hallo Sonnenschein

Bewegung ist etwas Wunderschönes. Im Buch, welches ich gerade lese, steht, dass man das als Kind bereits weiss, im Erwachsenenalter aber mehr und mehr vergisst. Ich bin mir nicht so sicher, ob das auf mich zutraf.

Klar, habe ich mich als Kind viel bewegt und wir haben uns auch oft verausgabt oder waren in der Mädchenriege, aber bereits in der Schule fand ich Sport alles andere als spassig. Meine Gliedmassen waren viel zu lang, sodass kontrollierte Bewegungen relativ unmöglich schienen. Noch heute macht mir das Wort Koordinationsübung mehr Angst als ein unangekündigter Vokabeltest oder die Steuererklärung.

Im Weitwurf konnte ich gar nicht erst benotet werden, da mein Wurf direkt aus der Skala rausgeplumpst ist. (Wer hat eigentlich bestimmt, dass zwei Meter nicht weit seien?) Im Völkerball wurde ich als Letzte gewählt und im Fitnessraum war ich abgesehen von den Pflichtlektionen genau einmal – da wollten Belle und ich irgendwie cool sein oder so.

Privat bin ich zwar lange geritten, habe das aber nie als Sport empfunden. Abgesehen davon konnte ich mich eher selten zur Bewegung motivieren. Wobei, Paartanz hat mich (keine Ahnung, wie das kam) auch begeistert. Mangels finanzieller Mittel und Tanzpartner habe ich aber auch das nach eineinhalb Jahren (leider!) nicht mehr regelmässig getan. Nach der Matura bin ich dann vollends mit meinem Sofa verschmolzen und wurde zur ausgewachsenen Couchpotato.

Mein Rücken dankte mit unangenehmen Schmerzen und bald schon besuchte ich eine Chiropraktorin. Sie erklärte mir, dass meine Muskeln mich nicht halten können und deshalb die entsprechenden Wirbel immer wieder blockieren werden. Ich könne mich zwar regelmässig behandeln lassen, effizienter wäre es allerdings, die Muskelpartie zum Beispiel durch Pilates zu trainieren.

Fand ich einleuchtend und so suchte ich nach dem für mich passenden Studio. Ich kann dir sagen, ich habe mich und meinen Körper total neu entdeckt. Bewegung ist etwas Wunderschönes. Ich bin nicht nur wieder schmerzfrei, sondern lebe auch im Einklang mit meinem Körper. Jede Bewegung ist eine Genugtuung, ich freue mich auf die Stunden, die Zeit für mich und über neu gewonnene Flexibilität, Stabilität und Kraft.

In den letzten Wochen erblickt meine Sportmatte sogar immer öfter das helle Wohnzimmerlicht. Statt ein- bis zweimal wöchentlich trainiere ich mittlerweile ein- bis zweimal täglich und ich könnte dabei glücklicher nicht sein.

Ich hoffe, dass auch du deine Sportart schon gefunden hast oder bald finden wirst. Die Art von Bewegung, bei der dein Herz aufgeht. Mittlerweile bin ich nämlich der festen Überzeugung: Wenn du für dich das Richtige gefunden hast, macht Sport Spass und du bleibst dabei.

Erzwingen hingegen funktioniert nicht. Ich wollte ja so gerne Yoga machen. Diese Posen sehen so schön aus, ich mag es, mich zu dehnen und die Philosophie entspricht mir auch. Aber nein, es funktioniert nicht. Mehrere Versuche bei verschiedenen Lehrerinnen und mit der besten Einstellung haben nicht gefruchtet. Ich nehme die erste Position ein und mein ganzer Körper rebelliert. Ich dachte lange, am Anfang muss das so sein. Muss es nicht. Es muss Spass machen und sich richtig anfühlen. Denn: Bewegung ist etwas Wunderschönes.

(Das Buch lese ich übrigens nur, weil es von einer Schauspielerin geschrieben wurde. Ganz so angefressen bin ich dann doch nicht.)

Herzlich,

ani.actress

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