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Strassburg

Aktualisiert: 1. März 2021

Hallo Sonnenschein


Ganz unerwartet darf ich diesen Sommer noch ein zweites Mal in die Ferien fahren. Meine Schwester und ich verbringen drei Nächte in Strassburg. Die von zwei Armen der Ill umgebene Strassburger Altstadt hat einen unverkennbaren Charme und vereint Bauten verschiedener Epochen zu einem entzückenden Gesamtbild. Die farbenprächtigen Blumentöpfe auf Balkonen, Terrassen und Brückengeländer tun ihr Übriges.


Anreise

Wir lassen das Auto im Parkhaus "Centre historique Petite France" stehen und gehen die letzten zehn Minuten bis zum Hotel zu Fuss. So bezahlen wir fürs Parkieren statt 25 Euro pro Nacht in der ersten lediglich 12 und für jede weitere 10 Euro. In Strassburg selbst bewegen wir uns hauptsächlich zu Fuss, hin und wieder nehmen wir den ÖV. Vor der Fahrt muss ein Ticket im Kreditkartenformat gelöst werden. Je nach Tarif darf man die öffentlichen Verkehrsmittel für eine Stunde oder einen ganzen Tag nutzen. Die Fahrkarte wird vor jedem Ein- oder Umsteigen validiert und kann später am Ticketautomat wieder aufgeladen werden. Ein super System, wie ich finde.

 

Unterkunft

Unser Hotel befindet sich an bester Lage und doch an einer ruhigeren Strasse. Wir werden in einer hübsch eingerichteten Lobby begrüsst und im ganzen Hotel sind ermutigende Sprüche aufgeklebt, die mir auch nach mehrmaligem Lesen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Zimmerservice ist unbefriedigend, dafür ist das Frühstück trotz einschränkender Massnahmen super organisiert. Die Mitarbeitenden der Rezeption sind freundlich und hilfsbereit.

 

Sehenswürdigkeiten

Wir beginnen unseren Aufenthalt mit einer Audioguide-Tour. Sie führt uns vom Strassburger Münster durch die vermutlich schönste Gasse der Altstadt: "Rue du Maroquin", weiter zur Thomaskirche und durch das kleine Frankreich zum "Barrage Vauban". Ein empfehlenswerter Einstieg, um sich einen groben Überblick der Stadt und ihrer Geschichte zu verschaffen. Gut zu wissen: Das Münster öffnet seine Toren erst um 10 Uhr (Audioguides sind im "Office de Tourisme" ab 09 Uhr erhältlich), die Thomaskirche kann ab 14 Uhr besucht werden und das "Palais Rohan" bleibt am Dienstag ganz geschlossen – wir müssen ja nicht alle dieselben Erfahrungen machen.


Der botanische Garten wirkt auf den ersten Blick etwas trostlos, was aber auch an der Hitze liegen kann. Die vielen Pflanzenarten sind durchaus ansprechend angeordnet, trotzdem herrscht eine drückende Atmosphäre. Das angrenzende Planetarium entscheidet sich für Öffnungszeiten, die nicht den auf unserer Touristenkarte vermerkten entsprechen. Dies scheint mir eine effiziente Methode, um Gäste fernzuhalten.


Den letzten Tag verbringen wir im "Parc de l'Orangerie". Mein Tipp: Vom Europaparlament (das steht ja vermutlich sowieso auf der Strassburg-Bucket List) den Tramgleisen entlang zum Park spazieren und dabei die wunderschönen Parkbänke bestaunen. Alle paar Meter steht ein einzigartiges, kunstvoll designtes Modell. Im Park selber erfreuen wir uns am kleinen, kostenfrei zugänglichen Zoo und lassen am Seeufer im Gras liegend die Seele baumeln. Die "Mini-ferme" ist vorübergehend geschlossen, auf Zehenspitzen gestellt, können wir aber einen Blick über den Zaun werfen und entdecken ein süsses Pony.


Am Abend ist logisches Denken und geschicktes Kombinieren gefragt. Wir spielen das Closed Escape Game "El Profesor" (der Escaperoom basiert auf der spanischen Fernsehserie "Haus des Geldes", kann aber auch ohne dieses Vorwissen gespielt werden) und versuchen mit möglichst viel gedrucktem Geld zu entkommen, bevor die Polizei uns verhaften kann. Klappt leider überhaupt nicht wie geplant und wir werden gefasst, was zu einer weniger euphorischen Stimmung beim Abendessen führt.


Auf dem Heimweg lohnt sich ein Zwischenstopp im liebevoll eingerichteten Lebkuchenmuseum "Le Palais du Pain d'Épices" im gut 30km entfernten Gertwiller. Leckere Mitbringsel können vor Ort erworben werden.

 

Kulinarisches

In Strassburg grenzt ein Lokal ans andere. Überall stehen typisch elsässische Gerichte wie Flammkuchen und Sauerkraut auf der Speisekarte. Wir testen während unseres Aufenthalts sieben Restaurants, die meisten vergleichbar. Einmal gönnen wir uns ein Abendessen im gehobenen Restaurant "Maison Des Tanneurs". Die Speisen sind sehr gut, der Preis entsprechend hoch, besonders schön ist aber vor allem der kleine Garten direkt am Fluss. Eine frühzeitige Reservation könnte sich lohnen.


In Erinnerung bleiben wird mir auch das Essen im Restaurant "L'Argentoratum" in der "Rue du Bain-aux-Plantes". Hier sind wir am Rand der Altstadt, wo es viel weniger Touristen hat. Im Gegenzug büssen wir die schöne Kulisse ein. Meinen Rohschinken teile ich mit einer jungen Wespe, welche ein so gigantisches Stück ausschneidet, dass sie es kaum tragen kann. Währenddessen landet das Exkrement eines Vogels auf unserem Sonnenschirm und tropft von dort direkt neben dem Arm meiner Schwester auf den Tisch. Wir erschrecken und ekeln uns kurz. Später muss ich allerdings laut lachen, als meine Schwester den Vorfall bei einem der letzten Bissen vergisst, und doch noch mit dem schleimigen Tropfen in Berührung kommt.


Im "Le Jardin de L'Orangerie" waren leider zu wenige Servicekräfte im Einsatz, besser bedient wurden wir im "Le Lohkäs" oder auch bei "La Stub" (hier entschied ich mich für "Total Himbeere" als Dessert).

 

Und sonst so

Schwanenfamilien sind viel grösser, als ich dachte. In Strassburg waren zwei Elterntiere mit ganzen 12 Jungtieren unterwegs. Laut meinen Recherchen entspricht das allerdings nicht der Norm. Im Durchschnitt legt eine Schwänin zwischen 4 und 8 Eiern.

 

Ein Besuch in Strassburg lohnt sich auf jeden Fall. Mehr als ein paar Nächte würde ich aber nicht bleiben wollen. Die Stadt ist übersichtlich, hat aber trotzdem viel zu bieten. Ich werde einige schöne Erinnerungen behalten.


Herzlich,

ani.actress

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