Top 5 – Weihnachtsguetsli
- atalanta.pferd
- 22. Dez. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Hallo Sonnenschein
In der Weihnachtsbäckerei... Ich liebe die Tradition des Plätzchenbackens! Naja, gut, eigentlich liebe ich das Plätzchenessen, aber das Backen sorgt bei uns auch immer für jede Menge Spass. Schon früh reserviere ich einen Termin, markiere ihn im gemeinsamen Kalender und besorge Zutaten für drei bis vier unterschiedliche Plätzchensorten. Dann setzen wir uns gemeinsam hin, rechnen Ruhe- und Backzeiten zusammen, überlegen hin und her, erarbeiten einen sinnvollen Plan (denn ich will unbedingt heute noch fertig werden), starten die Weihnachtsplaylist und legen los.
Wir haben vergessen, die Butter aus dem Kühlschrank zu nehmen. "Kein Problem!", denke ich, "Wir legen sie einfach auf den Heizkörper". Im Wohnzimmer ist er gerade besonders warm. Ich wärme die Butter von allen Seiten und rufe begeistert in die Küche: "Es klappt, sie wird aussenrum schon ganz weich!" Mein Freund kommt auch dazu.
Plötzlich beginnt die Butter an den Ecken herabzutropfen. Wir rasen zurück zur Küche und stellen fest, dass auch hier noch ein Stück Butter auf der Heizung liegt, beziehungsweise fröhlich am Heizkörper entlang runterläuft und den Weg bis auf den Boden schon längst gefunden hat. Ich lege eine erste kurze Reinigungspause ein, während mein Freund die restlichen Zutaten mit der (aussen flüssigen, innen harten) Butter mischt.
Da erinnern wir uns an unseren Lösungsansatz aus dem letzten Jahr: Einer mischt, der andere hält den Föhn. Funktioniert super (ausser man hat das Mehl schon hinzugegeben...)!
Jedenfalls schmeckt das Endergebnis total lecker und auch die Küche ist wieder sauber (zumindest, bis ich am nächsten Tag ein Ei trennen möchte und das Eigelb dabei statt in die Tasse auf die Arbeitsfläche platscht, aber das ist eine andere Geschichte). Jetzt aber zu meiner Top 5:
Platz 5: Basler Leckerli
Kein klassisches Weihnachtsgebäck, trotzdem mein Platz 5. Basler Leckerli gehen einfach immer. Da mein Vater sie auch so gerne mag, macht Mami sie manchmal selber – sehr fein!
Platz 4: Baumnussguetzli
Meine Neuentdeckung in diesem Jahr heisst "Baumnussguetzli". Nach einem Rezept von Betty Bossi gebacken, direkt auf Platz 4 vorgeprescht. Das Ausstechen der Formen hat zwar überhaupt nicht geklappt, aber die fladenartigen Eiweissplätzchen schmecken total lecker! (Das Beste war übrigens das Mahlen der Nüsse mit Hilfe unseres Zwiebelhackers – mehr Spass geht kaum.)
Platz 3: Spitzbuben
Bei den Grosseltern gehören Spitzbuben seit jeher zu meinen Favoriten. Die lustigen Löcher im oberen Plätzchen und die dünne Schicht Marmelade, mjami. Selber gemacht habe ich sie allerdings noch nie – da hat man am Ende ja immer nur halb so viele Plätzchen... Ist das nicht frustrierend?
Platz 2: Zimtsterne
Und auch Zimtsterne mache ich nicht selber. Ich kann weder mit dem superklebrigen Teig noch mit der nie weiss werdenden Glasur umgehen. Ist in diesem Fall aber auch nicht so schlimm, denn ich finde, die gekauften Zimtsterne sind unheimlich gut und verdienen meinen Platz zwei.
Platz 1: Orangen-Herzli
Das Weihnachtsguetsli schlechthin ist aber das Orangen-Herz! Es gibt nicht ein Jahr, in dem es fehlt. Ich mag es halt ein wenig langweiliger. Statt meine Geschmacksnerven zu überfordern, bevorzuge ich einen einfachen Mailänderliteig und gebe für das kleine Extra ein wenig Orangensaft und -schale mit hinzu.
Natürlich kann man mir auch mit anderen Plätzchen wie Vanillekipferl (meinem Favoriten aus Österreich), Spekulatius oder eben Mailänderli eine Freude machen. Sablés esse ich sonst auch. Bloss Chräbeli mag ich nicht und Brunsli müssen auch nicht sein, die isst meine Familie aber auch ohne mich, genauso wie die (unverständlicherweise) sehr beliebten Heidesand.
Ich hoffe, ich habe dich ein jetzt wenig "gluschtig" gemacht und – falls du noch keine Guetsli hast – zum Last-Minute-Backen angeregt. So oder so: "En Guete!"
Herzlich,
ani.actress
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