Hallo Sonnenschein
Kurz vor den Ferien kommt ein mitteldicker, an mich adressierter Umschlag aus Karton bei uns an. Ich erwarte nichts und so öffne ich ihn freudig gespannt. Zum Vorschein kommt das Buch "Uns bleibt immer New York" von Mark Miller.
Der Begleitbrief klärt auf: Meine Teilnahme am Gewinnspiel war erfolgreich und ich bin bei der Leserunde zum Buch dabei. Natürlich freue ich mich ungemein (wie du weisst, habe ich Erfahrung im Gewinnen und Bücher gehören zu meinen liebsten Begleitern). Gleichzeitig fühle ich mich leicht gestresst. Die Leserunde hatte ich wirklich nicht mehr auf dem Schirm, das Buch ist dicker als in meiner Vorstellung und in die drei Wochen, in welchen das Buch gelesen und besprochen werden muss, fallen zwei Wochen Urlaub – logisch, nur so machte die Teilnahme für mich Sinn, aber jetzt bereue ich die selbst heraufbeschworene Pflicht ein wenig.
Dazu kommt die Tatsache, dass das Buch ausgerechnet an dem Tag im Milchkasten liegt, an dem mir bewusst wird, dass ich gerade eine Version von mir bin, die mir nicht gefällt. Auf Englisch würde man sagen, ich bin "busy being busy". Abgabetermine rücken immer näher und ich vergesse durchzuatmen. Ich werde mir bewusst, dass ich einige Umstände bzw. Dinge in meinem Umfeld ändern muss und entscheide mich wieder bewusst für Leichtigkeit im Leben. Ich will die Ferien nutzen, um zu meiner Lieblingsversion von mir zurückzufinden. Da kommt viel Lesen zwar gelegen, lesen auf Zeitdruck und dabei spontan die im Kopf bereits in den Koffer gepackte Lektüre ändern jedoch eher weniger.
Glücklicherweise ist auch in diesem Urlaub viel Reisezeit geplant und mein Freund steht wie immer und überall im Leben komplett hinter mir. (Dies, während er herzlich lacht, da ich ihm natürlich brühwarm von meinen Plänen der komplett beschwingten und unkomplizierten Ferien ohne jegliche Belastungen und gleich danach von den Folgen meines Gewinns erzähle.) Also packt er seinen leichten Laptop für die Buchbesprechung übers Web (und ich mental ein anderes Buch wieder zurück auf meinen Nachttisch). "Uns bleibt immer New York" landet in meinem Handgepäck.
Ich bin das erste Mal Teil einer Leserunde und mag die Erfahrung. In den Besprechungen dürfte meiner Meinung nach ein wenig mehr miteinander diskutiert werden. Mehrheitlich schreiben alle ähnliche Eindrücke und gehen wenig aufeinander ein. Einige Teilnehmende lesen schon weiter (so war das nicht gedacht!) und andere haben zeitliche Engpässe (ihr habt euch verpflichtet, meine Lieben!). Das Lesen an sich finde ich herrlich! Mark Miller hat einen angenehmen Schreibstil, zeichnet wunderbare Nebencharaktere und erhält einen Spannungsbogen.
Der Roman beschreibt eine komplizierte Liebesgeschichte, in der Gefahr immer wieder Thema wird. Er spielt in New York. Paris und Kunst sind ebenfalls gut vertreten. Obwohl ich den Plot weniger gelungen finde, berührt mich das Buch und ich lese mit grösster Freude. So title ich meine Buchrezension (sie bildet den Abschluss der Leserunde) zwei Tage vor Urlaubsende: "Empfehlenswerte Lektüre für die kalten Wintermonate."
Herzlich,
ani.actress
PS. Während meiner Abwesenheit zeichnet sich eine zwingende berufliche Veränderung innerhalb der Firma ab, die meinen ursprünglichen Plänen auf ganz natürliche Weise in die Karten spielt. Ende gut, alles gut. (Das gilt für mich. Für die Protagonisten im Buch ... das musst du bei Interesse selber lesen.)
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