Hallo Sonnenschein
Wenn man sich in der Künstlerbranche bewegt, lernt man hin und wieder spannende Menschen mit lauten, bunten Persönlichkeiten kennen. Als Gruppe fallen wir auf, sprechen offen über allerlei und nutzen das ganze Leben als eine grosse Bühne. Entsprechend fröhlich wird auch gefeiert.
So kam es, dass ich zu einer Geburtstagsparty der besonderen Art eingeladen wurde. Wie bei jeder guten Feier gab es Kuchen und Gelegenheit, sich mit den anderen Gästen zu unterhalten. Weniger gewöhnlich war die Wahl des Lokals. Gefeiert wurde in einem Theater, das Geburtstagskind stand mit einigen Kollegen und einer grandiosen Band als Frontsängerin auf der Bühne. In anderen Worten: Ich kam in den Genuss eines privaten Konzertes. (Ein weiterer Grund, meinen Job zu lieben.)
Die Vorfreude auf den grossen Tag meiner Kollegin war gross. Und als ich schliesslich meine Bühnenfreunde alle wieder traf, konnte ich nicht widerstehen. Ich gab mich einer Umarmung zur Begrüssung hin. Mein Freund ermahnte mich sofort und schickte mir böse Blicke – zu Recht. Ich bremste mich und freue mich von nun an wieder zurückhaltender. Trotzdem erlebten wir einen fantastischen Abend – eine Erinnerung, die nicht nur dem Geburtstagskind lange erhalten bleiben wird.
An diesem Abend wurde mir einmal mehr bewusst, wie wichtig Verbundenheit und Nähe wirklich sind. Ein inniger Moment, durch Gemeinsamkeiten wie die Liebe zur Musik hervorgerufen, nährt die Seele. Auch (und ganz besonders) ohne physische Nähe müssen wir darauf achten, uns gegenseitig nah zu sein, Kontakte zu pflegen und gemeinsam im Moment zu leben.
Es braucht nicht viel, aber es braucht den regelmässigen Austausch mit Gleich(- und Anders)gesinnten. Also lasst uns im Chaos des Alltags nie vergessen, uns gegenseitig zu unterstützen und hin und wieder in Gedanken fest zu umarmen.
Herzlich,
ani.actress
Artikel aus dem Tagesanzeiger:
Corona hat die wichtigste Begrüssungsform unter Freunden, Verwandten und Bekannten gekillt: die drei Küsschen. Das ist für die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer aber keine schlechte Nachricht, sondern eine gute. Auf den Geruch von Rasierwasser, Oberlippenhaarstoppeln (bei beiden Geschlechtern) und auf Küsser, die immer versuchen, die Mundwinkel zu treffen oder – ähnlich unangenehm: die Ohrläppchen –, können viele gut verzichten, am liebsten für immer. Das lässt sich in Kommentarspalten, Internetforen oder auch an den Zahlen einer neuen Befragung der Online-Partnervermittlungsagentur Parship nachlesen. Nur 38 Prozent der Befragten würden gerne wieder zur Begrüssung küssen, bei den unter 30-Jährigen ist es gerade mal noch eine von fünf Personen. Was die Mehrheit laut der Studie jedoch vermisst, ist …
Das ist ein ganz schöner Kommentar, ani.actress! Danke! Allerdings finde ich, dass du das gut gemacht hast mit der Umarmung! Ich umarme immer noch Menschen, mit denen ich schon vorher eine schöne Beziehung hatte. Das sind ein paar Sekunden, in denen frau/man nicht wirklich gefährlichen Kontakt hat und im Normalfall geht es auch nicht länger als 15 Sekunden ;-)
Deine letzten 2 Sätze unterstütze ich zu 100 % ! Mach's guet!