Hallo Sonnenschein
Urlaub ist ja bekanntlich immer zu wenig und zu kurz. Weil meinem Freund und mir unser dies- (mittlerweile letzt)jähriges Konzept (jeder plant 5 Tage Ferien) überzeugt hat, hängen wir noch je ein langes Wochenende (also zwei Nächte Tapetenwechsel) an.
Das erste Wochenende verbringen wir in Graubünden. Die Grosseltern meines Freundes haben hier eine Ferienwohnung, die wir beziehen dürfen. Es ist – natürlich ganz besonders für meinen Partner – immer wieder ein Nach-Hause-Kommen, wenn wir die Wohnung betreten. Wir gehen die Tage gemütlich an. Lebensmittel einkaufen, mitgebrachte Ludotheksspiele spielen, einen Podcast aufzeichnen.
Am zweiten Tag wagen wir eine Wanderung. Trotz kühleren Temperaturen macht die Bewegung Spass. Wir geniessen die wunderbare Luft, die schöne Umgebung und im kleinen Restaurant eine Gerstensuppe. In einer Vitrine ist ein lokaler Krimi ausgestellt, der natürlich nicht ungekauft bleiben darf.
Nach dem Zmittag machen wir uns auf zum geplanten Rundweg. Kaum bei den nächstgelegenen Häusern angelangt, entdecke ich eine graue Katze. Sie liegt im hohen Gras und sieht mich an. Meinem Freund fällt auf, dass ihre Körperhaltung irgendwie unnatürlich wirkt. Wir gehen näher hin und stellen fest, dass sie sich komplett im Zaun verfangen hat. Mit grösster Sorgfalt versuchen wir, die Hinterläufe der vor Kälte zitternden Katze zu befreien. Als dies nicht gelingt, schneiden wir den Zaun mit einem Taschenmesser vom durchnässten Fell der Katze. Kaum ist sie frei, begibt sie sich auch schon auf den Heimweg.
Wir folgen dem Tier, fragen eine Anwohnerin nach dem Wohnort der Besitzer und erklären dem Herrn, der uns die Tür öffnet, dass wir bei unserer Rettungsaktion den Nachbarn mit dem nun kaputten Zaun verärgert haben könnten. Er bedankt sich und verspricht, sich der Sache anzunehmen. Beflügelt setzen wir unseren Weg fort und kommen später ganz glücklich wieder beim Auto an. Das war, nachdem uns schon am Vortag eine junge Katze bis zur Wohnungstür begleitet hatte, bereits das zweite Katzenerlebnis in diesen Tagen.
Ein Abendessen im Restaurant bildet den krönenden Abschluss des Wochenendes und lässt und tiefenentspannt heimreisen.
Ums Essen geht es auch am zweiten Wochenende – und zwar hauptsächlich. Ich buche ein Gourmet-Special im Hotel Des Balances in Luzern. Inbegriffen ist eine Übernachtung, ein grosszügiges Frühstück, ein Willkommensdrink an der Bar, eine Flasche Champagner auf dem Zimmer und als zusätzliches Highlight: ein 7-Gang-Menü im Hotelrestaurant.
Wir reisen mit dem Zug an und finden das Hotel sofort. Es liegt direkt an der Reuss und in der wunderschönen Altstadt Luzerns. Das Personal ist ausgesprochen hilfsbereit und freundlich, die Ausstattung des Hotels lässt mein Herz höherschlagen.
Tagsüber geniessen wir einen Ausflug auf den Pilatus (leider folgt uns der Nebel in die vor Kurzem noch sonnenbestrahlte Höhe), nachmittags schlendern wir über Weihnachtsmärkte und abends schlemmen wir beim Gourmetessen beziehungsweise einem Fondue Chinoise auf dem Schiff Wilhelm Tell. Zum Schluss treffen wir per Zufall genau zur richtigen Zeit am Europaplatz ein, wo von Flüchtlingen hergestellte hölzerne Christbäume zu Musik beleuchtet sind.
Zwei unterschiedliche Wochenenden, die zumindest meine Feriengefühle wieder aufleben lassen. Hab auch du ein ganz tolles Wochenende, lieber Sonnenschein, und gönn dir eine kleine Pause oder eine Träumerei von entspannten Tagen am Ort deiner Wahl.
Herzlich,
ani.actress
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